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Anne-Frank-Gymnasium Werne

скажи "нет! - Sag NEIN!

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Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Heute ist dies der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Aus diesem Anlass wurden am Donnerstag im Rahmen einer Gedenkfeier auf dem sogenannten „Russischen Friedhof“ Kränze niedergelegt, um der unzähligen Opfer des Nationalsozialismus/Holocausts in aller Welt zu gedenken.


Besonders war in diesem Jahr, dass Schülerinnen und Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums nicht nur ihre Anteilnahme stellvertretend für die gesamte Schulgemeinschaft demonstrieren, sondern ihnen anschließend im Bürgersaal des Alten Rathauses die Patenschaft für den Friedhof vom Bürgermeister Herr Lothar Christ übergeben wurde.
Nachdem Bürgermeister Lothar Christ eine Rede zum Gedenken der Opfer am sogenannten „Russischen Friedhof“ im Rahmen der Kranzniederlegung gehalten hatte, fand direkt im Anschluss im Bürgersaal des Alten Rathauses eine Gedenkstunde statt. Den Auftakt lieferten Maria Müller und Lars Sondermann mit dem Gedicht von Wolfgang Borchert „Sag NEIN!“, das abwechselnd auf Russisch und Deutsch vorgetragen wurde und dessen Eindringlichkeit und Aktualität viele Anwesende tief bewegte. Der 1947 verfasste Prosatext hat auch heute von seiner Aktualität nichts verloren und klang als eindringlicher Appell gegen den Rechtsdruck, gegen Verletzungen an der Würde eines jeden Menschen und letztlich auch gegen die Angriffe auf die Demokratie selbst während der ganzen Veranstaltung nach. Es folgten eindringliche Worte von Schulleiter Marcel Damberg des Anne-Frank-Gymnasiums Werne, des Bürgermeisters Lothar Christ sowie des Regierungspräsidenten Hans-Josef Vogel aus Arnsberg, die auch mithilfe von autobiographischen Einblicken die Aktualität der Thematik begreifbar machten. So formulierten die drei Redner einen dreifachen Appell gegen das Vergessen der in der Vergangenheit begangenen Fehler.
Das Geigen-Duo der Geschwister Stella und Liv Thiesen sorgte mit der Titelmelodie aus dem Film „Schindlers Liste“ für eine ergreifende musikalische Untermalung. Im Anschluss moderierte Johannes-Joachim Brysch eine Podiumsdiskussion, in der die bereits erzielten Arbeitsergebnisse der OPENION AG und eines Experten Teams, bestehend aus der ehemaligen AFG Schülerin Alexandra Böcker und dem ehemaligen AFG Schüler Paul Holtmann, präsentiert wurden. Mit Unterstützung von Sabine Hellhammer, Leiterin des Geschichts-Leistungskurses und Susanne Maetzke vom Stadtarchiv Werne hatten die beiden intensive Recherchen zum Schicksal einiger Zwangsarbeiter geleistet. Die externen Partnerinnen Dr. Constanze Döhrer vom Stadtmuseum Werne und Vanessa Schmolke vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. standen wie bereits bei der Projektdurchführung seit September 2019 mit Rat und Tat zur Seite. Lothar Christ zeigte sich sichtlich beeindruckt von den erzielten Ergebnissen und Johanna Glowacki von der OPENION AG und Lea Hentschel, die mit Liv Thiesen die Recherchearbeit des Expertenteams weiterführen wird, und auch alle weiteren Mitglieder des Teams waren sich einig in ihrem Wunsch, das Andenken der Verstorbenen auf dem „Russischen Friedhof“ zu bewahren und ihre Geschichten weiter aufzudecken und zu pflegen.

Kaja Bork, Johannes-Joachim Brysch und Laura Parthe